Bedürfnis statt Meinung
Jede_r Prozessbeteiligte_r hat eine Meinung. Oft recht ausgeprägt und versteckt hinter unzulässigen Verallgemeinerungen. “Man muss…”, “”das geht so aber nicht…”, “man hat das noch nie so gemacht…” und ähnliche Killersätze dominieren oft die Diskussion. Ein Beteiligungsprozess, der von solchen Worten, Tönen und Taten geprägt ist,wird nicht erfolgreich sein – oder nur für einen Teil der Beteiligten, niemals für alle. Statt uns unsere Meinungen gegenseitig an den Kopf zu werfen und unsere Standpunkte möglichst standfest zu verteidigen sollten wir im Partizipationsprozess immer danach trachten, die Motive, die Bedürfnisse, aller Beteiligten zu verstehen.
Allempathie heißt, die Bedürfnisse aller zu verstehen und zu akzeptieren – weil sie alle völlig legitim sind. gelingt dies, ist vor allem die Dialogkultur geschaffen, die auf der Straße der Beziehung auch zur Sachlösung führt.
Das Hauptproblem unserer Miss-Kommunikation ist, dass wir meistens zuhören um zu antworten und nicht, um zu verstehen.
— Stefan Parnreiter-Mathys
Übrigens, das ist einer der Hauptgründe, warum ich der Meinung bin, dass Partizipationsprozesse von professionellen Prozessbegleiter_innen, nicht von Raumplaner_innen, Architekt_innen oder anderen begleitet werden sollen – weil sie einer Mediation sehr ähnlich sind und somit ganz besondere Kompetenzen erfordern.